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Dienstag, 14. August 2012

Buchempfehlung

Quelle: google pictures
Heinrich Oberleiter. Einer der Puschtra Buibm. Er selber sagt (Originalzitat): Es lohnt sich, für eine Sache zu kämpfen, die man mit gutem Recht und mit Überzeugung vertreten kann. Ich habe zwar dadurch meine reale Heimat verloren, aber im Kopf und im Herzen war und ist sie immer da. Wichtig ist, dass das Geschehene nie vergessen wird, sonst nehmen wir das Erreichte als selbstverständlich hin - und das ist gefährlich.

Letzte Woche, als wir in Südtirol waren, habe ich mir dieses Buch, welches im EFFEKT! BUCH-Verlag erschienen ist, zugelegt. Letzten Sonntag begann ich es zu lesen, gestern war ich, nach spannenden 181 Seiten, schon fertig.

In seiner Autobiographie schildert Heinrich Oberleiter, wie er als viertes von 13 Kindern in einer Kleinbauernfamilie in St. Johann im Ahrntal geboren wurde. Er schildert, dass er eine schöne, aber auch entbehrungsreiche Kindheit hatte. Entbehrungsreich deshalb, dass er schon in jungen Jahren an andere Bauern "ausgeliehen" wurde, um bei ihnen das Vieh zu hüten, das Heu einzubringen, eben all jene Sachen zu tun, die auf einem Bauernhof anfallen.

Schon in jungen Jahren setzt er sich mit seinem Glauben auseinander. Unrecht ist ihm zutiefst zu wider. Dies, und seine Liebe zur Heimat, läßt ihn mit 20 zum Freiheitskämpfer werden. Mit allen Konsequenzen. Jahrelang verübt er Attentate, bei denen, nicht wie so oft in der italienischen Presse behauptet, nicht ein Mensch getötet wurde. Dies war auch nie sein Ziel. Der Freiheitskampf der Südtiroler sollte nicht unter den Tisch gekehrt, sondern öffentlich gemacht werden.

In jener Zeit versteckten sich die Puschtra Buibm im Gebiet um Sand in Taufers. Drei Verstecke wurden zu diesen Zwecken angelegt, welche nur die engsten Mitglieder kannten. Und die bis heute von den Italienern unentdeckt geblieben sind.

Natürlich geschah auch das Unvermeidliche. Nachdem die Puschtra Buibm in Abwesenheit zu zweimal "Lebenslänglich" verurteilt wurden (die Urteile wurden bis dato noch immer nicht zugestellt), wurde Heinrich Oberleiter von der italienischen Finanzpolizei festgenommen. Aber Gottes Schicksal war ihm gnädig und er konnte aus dem Polizeiauto entkommen und ihm gelang die Flucht nach Österreich. Dann ging es weiter nach Bayern, wo er dann mit seiner eigenen Familie und zwei Pflegekindern endlich sesshaft wurde. Jetzt im Ruhestand, lebt er noch immer dort und sorgt sich aufopferungsvoll um seine pflegebedürftige Frau Elfriede. Und immer mit der Sehnsucht nach seiner Heimat im Herzen.

Heinrich Oberleiter. Einer der Puschtra Buibm. Eine sehr bewegende Autobiografie.

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