Der Mendelpass (ital. Passo della Mendola) ist ein Gebirgspass südwestlich von Bozen und der tiefste Einschnitt des zum Etschtal parallelen Mendelkammes zwischen dem 1737 m hohen Penegal im Norden und dem 2116 m hohen Roen im Süden. Der Pass verbindet auf 1.363 m das Überetsch bei Eppan/Südtirol mit dem Nonstal bei Fondo/Trentino.
Der Mendelpass ist seit Alters her die Sprachgrenze zwischen dem deutsch- und dem italienischsprachigen Tirol. Heute grenzen hier die autonomen Provinzen Trentino und Südtirol aneinander. Die Passstraße ist ganzjährig befahrbar, doch es besteht ein Verbot für Wohnanhänger.
Im Westen des Mendelpasses hat die über ihn führende SS42 nicht den Charakter einer Passstraße. Sie führt ohne Kehren von Fondo aus mit durchschnittlich 4,5 % Steigung über Ronzone und an Ruffré vorbei zur Passhöhe in 1.363 m Höhe. Dabei wird eine Strecke von 11 km überwunden. Bei der Passhöhe zweigt eine Stichstraße zum 1.737 m s.l.m. hohen Penegal ab.
Auf der Ostseite sind beim Abstieg ins Tal 17 Kehren zu durchfahren. Hier führt die Passstraße weite Strecken am Mendelkamm unterhalb des Penegal entlang. An einigen Aussichtspunkten hat man einen guten Blick ins Tal der Etsch. Von der Passhöhe bis zur Einmündung der SP14 sind 15 km mit einer durchschnittlichen Neigung von 5,7 % (maximal 12 %) zurückzulegen. Die Steilheit dieses Osthanges macht es aus, dass für 9,5 km Luftlinie zwischen Fondo und Eppan etwa 26 km Straße zurückzulegen sind.
Der Bau der Passstraße dauerte von 1880 bis 1885 und machte ihren oberen Bereich zu einem beliebten Urlaubsgebiet für die „oberen Zehntausend“. Verstärkt wurde dies durch den Bau der Mendelbahn um 1900, eine von Kaltern herauf führende Standseilbahn.
Nächste Woche: Bozen
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